Elastische Pfalster, sogenannte Tapes, lassen Kopf- und Regelschmerzen, Muskelkater und Blutergüsse so schnell verschwinden, wie sie gekommen sind. Und so funktioniert der smarte Sportler-Trick … Beim Joggen im Park, beim Yogakurs und sogar im Büro – überall leuchten jetzt bunte Klebebänder an Beinen, ARmen oder im Nacken. „Tapes“ haben sich vom Geheimtipp unter Profisportlern zur Allzweckwaffe bei Alltagsbeschwerden entwickelt. Kein Wunder! Sie beschleunigen die Heilung, hemmen den Schmerz und kösen Verspannungen. Wie wirkt Taping? „Die eigentliche Therapie ist die Bewegung“, erklärt Physiotherapeut John Langendoen aus Kempten, der seit Jahren auf die Behandlung mit den selbstklebenden Pflastern setzt. Jeder kennt das Problem: Zieht es im Rücken, bewegen wir uns völlig steif und gekrümmt, um die Schmerzen zu verringern. Diese schlechte Haltung führt zu neuen Verspannungen. Mit elastischen Klebebändern lässt sich der Kreislauf druchbrechen. Beim Aufkleben werden die Tapes auseinandergezogen, was die Bänder unter Spannung setzt und die Haut leicht anhebt. Diese permantente Mini-Massage fördert die Durchblutung des Gewebes und regt den Lymphfluss an – Schmerzhormone werden rasch abtransportiert, und Schwellungen klingen schneller ab. Welche Beschwerden werden gelindert? Image Von Gelennkbeschwerden über Muskelverspannungen bis hin zu Migräne oder Regelschmerzen – die Liste möglicher Einsatzbereiche ist lang. Aber auch das Abheilten von Blutergüssen und sogar Narben kann so beschleunigt werden. Weiterer Vorteil: „Häufig kann durch Taping die Einnahme von Schmerzmitteln reduziert oder eingestellt werden“, so der Experte. Wie lange kann man die Klebebänder tragen? „Theoretische können die Pflaster bis zu 2 wochen auf der Haut bleiben“, erklärt der Physiothaperut. Sie sind luft- und wasserdurchlässig und überstehen soweohl schweißtreibende Workouts als auch die Dusche danach. Die Tragedauer hängt vom Zug ab: Steht ein Tape stark unter Spannung, leiert es schneller aus. Unter maximalem Zug werden die Klebebänder nur bei der Behandlung von Knochen- und Gelenkbeschwerden gesetzt. Paradoxerweise fällt eine schmerzhafte Bewegung leichter, je größer der Widerstand durch das Tape ist. Besonders gut halten die Pflaster übrigens auf gereinigter, enthaarter und fettfreier Haut. Für wen ist die Methode nicht geeignet? Vorsicht bei offenen Wunden, empfindlicher, dünner oder schlaffer Haut. Auch bei ungeklärten Schmerzen, Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder einem Bruch sind die Klebebänder nicht geeignet. Gibt es Risiken? Nue wenn die Tapes unsanft von der Haut gerissen werden, kann es zu Rötung, einem blauen Fleck oder Bluterguss kommen. Ein schlecht sitzender Klebeverband ist hingegen völlig ungefährlich: „ein falsch geklebtes Tape wirkt einfach nicht. Eine Schädigung der Muskulatur oder der Gelenke ist nicht zu befürchten“, sagt Physiotherapeut Langendoen. Quelle Freundin 10/2012